Heimatverein Hergensweiler



Georg Betz

Stockenweiler
88138 Hergensweiler

Telefon: 08388-251



Trachtenbeschreibung

Wir tragen die Tracht des schwäbischen Westallgäus um die Zeit von 1830 - 1850. Zu der üblichen Frauenkleidung wie Rock, Bluse, Strümpfe und Schnallenschuh, kommt das sogenannte "Speckmieder", eine Weiterentwicklung des Münchner Mieders, wie es in schwarz in Dachau und auch im Gau getragen wurde. Üblich für unsere Landschaft ist das goldene oder das silberne "Pfauenrädle" das mit dem kleinen "Fältelhäuble" beginnt und mit dem großen "Pfauenrädle" aufhört. "Bödele" (Haubenboden) und auch das Speckmieder sind in unzähligen Stunden in Handarbeit ausgestickt und verziert.Um die Schulter tragen wir das "Mailänder Seidentuch", an der Hand den bemalten Henkelkorb. (Rock, Bluse, Mieder, Jacken und die Hauben werden in Eigenarbeit genäht und gefertigt. Die Tracht der Mannsleut besteht aus der obligatorischen Kniebundhose, Strümpfe, Schnallenschuhe und Weste mit 15 Silberknöpfen. Der Kirchenrock und der "Knickzylinder" sind eine Eigenart unserer Gegend.

Treu dem guten alten Brauch
"Sitt und Tracht der Alten wollen wir erhalten"

Hat sich im Jahr 2013 der Museumsverein Hergensweiler mit dem Trachtenverein Hergensweiler zusammengeschlossen und nennt sich seither

Museums- und Trachtenverein Hergensweiler

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Heimatmuseum Hergensweiler

Dorfstraße 20
88138 Hergensweiler

Öffnungszeiten am ersten und dritten Sonntag im Monat während der Sommermonate von Mai bis Oktober von 10.30 - 16.00 h

Die Sammlungen für das Heimatmuseum wurde von Georg Schweinberger in den 30er Jahren begonnen. Unterstützt wurde er dabei vom Trachtenverein, dessen Vorsitzender er war. Schweinberger war Zimmermann, der sich aber selber in seinen Aufschreibungen öfters als Heimatforscher bezeichnet. Mit 83 Jahren erhielt er die silberne Ehrennadel der Gemeinde und an seinem 90. Geburtstag wurde er zum Ehrenbürger ernannt. Er starb 94jährig im Jahr 1978.
Nach einer Präsentation der Exponate im Saal des Gasthofs ,,Sonne" vom 31.07. bis 30.09.1934 wird das Sammelgut der Gemeinde übergeben mit der schriftlich vorgenommenen Verpflichtung, dass es in Hergensweiler im Gemeindebesitz verbleiben müsse.
Es kam ,,vorläufig" in zwei Räume des Feuerwehrhauses. Nach Kriegsende verging kaum ein Jahr, ohne dass Schweinberger einen ,,Brandbrief" an die Gemeinde sandte, in welchem er die ungenügende Präsentation dieses ,,Kulturgutes" anprangerte. 1971 wurde dann endlich in zwei Räume des Rathauses umgezogen. Die Bestände wuchsen unaufhörlich. 1976 wurde deshalb des Dachgeschoss des Rathauses ausgebaut. Das Museum hatte nunmehr 6 Räume.
1981 konnte die Gemeindeunter Bürgermeister Theo Bihler den alten Pfarrhof erwerben. Das Erdgeschoss des Gebäudes stammt aus dem 14. Jahrhundert und war früher Salzfaktorei. Als die Monfort-Rothenfels 1550 die Oberjoch-Straße ausbauten, wurde der untere Salzweg über Kempten nach Lindau unrentabel. Das Gebäude wurde aufgestockt und ab ca. 1600 bis 1935 als Pfarrhof genützt.
1988 wurde der Museumsverein gegründet. 1989 endlich konnte nach Renovierung des Hauses, einer sorgfältigen Inventarisierung und Umzug in die jetzt 20 Räume, das Museum wieder eröffnet werden. Die Führungslinie wurde mit den  Fachleuten der Abt. Nichtstaatliche Museen des National-Museums erarbeitet.
Das Erdgeschoss ist der Landwirtschaft und ihrem Nebenerwerb gewidmet, wie Mosterei, Brennerei, Imkerei, Sennerei und einer alten Kücheneinrichtung.
Im 1. Stock mit seinen repräsentativen Möbeln wird der größte Raum als Trauungszimmer für standesamtlichen Hochzeiten genutzt. Ferner gibt es ein Biedermeier-Zimmer, ein klassizistisches Schlafzimmer, je ein Raum ist der Dorfgeschichte und den Trachten gewidmet. Es gibt auch mehrere Schränke mit textilen Kostbarkeiten. Im Dachgeschoss findet man eine komplette Schuhmacher-Werkstatt sowie eine Sattlerei und Werkzeuge der Holz- und Metallbearbeitung, aber auch ein Regal mit Feierabend-Ziegel.
Als Georg Rehm vor 25 Jahren unterstützt von seiner Frau Anita die Arbeit als Museumsleiter begann, empfahl er dem Gemeinderat, den Sammelschwerpunkt ,,Volksfrömmigkeit zwischen Glaube und Aberglaube" zu setzen, um sich von den üblichen Heimatmuseen abzuheben. Inzwischen besitzt das Museum eine der interessantesten Spezial-Sammlungen der Volksfrömmigkeit in Süddeutschland. 6000 Andachtsbildchen, 1000 religiöse Medaillen, 400 verschiedene Rosenkränze, 30 Breverl, 25 verschiedene Geldbeutel-Figürchen, Fraisenketten, Segenskreuze von Caravacca, Donauwörth, Scheyern, Ulrichskreuze oder ein Namen-Gottes-Kreuz, von dem Kurat Frank in den ,,Deutschen Gauen" schreibt, dass sie im Allgäu in Quellen versenkt wurden, um sie vor Vergiftung zu schützen bilden den Schwerpunkt der Sammlung.
Die Spezialisierung der Sammlung auf religiöse Objekte hat auch schon einige Sammler veranlasst das Heimatmuseum zu beerben.

Museumsverein:
Der Museumsverein kümmert sich um die Organisation und Pflege des Heimatmuseums. Zu den Öffnungszeiten am ersten und dritten Sonntag im Monat während der Sommermonate von Mai bis Oktober, betreuen die Mitglieder des Vereins das Museum. Um unser Museum mit Leben zu erfüllen wird jedes Jahr ein Tag der offenen Türe organisiert. Auch ist es zur Tradition geworden jährlich eine Sonderausstellung zu präsentieren.

Parkmöglichkeiten finden Sie an der Leiblachhalle.